Zum Inhalt

Personen

Auszeichnung von Personen

Personen werden in einem edierten Text immer ausgezeichnet. Kommt eine Person in einem Abschnitt mehrmals vor, wird sie nur einmal mit <persName> getaggt. <persName> umfasst einen Personennamen wenn möglich im Nominativ. Es wird nur der Name ohne zusätzliche Informationen, wie Berufsbezeichnung, Titel etc., ausgezeichnet.

Zusammengesetzte Personennamen

Bei zusammengesetzten Personennamen ist zu entscheiden, welcher Teil mit <persName> umfasst wird.

Im SSRQ-Workshop vom 24. August 2017 haben wir entschieden, dass bei Äbten der Vorname mit <persName> und der Ort als <placeName> ausgezeichnet wird.

In der Personendatenbank wird der Abt durch seine Funktion als Abt dem Konvent (=Organisation) zugeordnet und die Organisation wird mit dem Ort verknüpft, an dem sie sich befindet.

Funktionen und Titel werden zusammen mit einer Datierung bei der Person in der Personendatenbank erfasst.

Beispiele:
Abt <persName>Johann</persName> von <placeName>Pfäffers</placeName> <persName>Johans</persName>, abt von <placeName>Pfävers</placeName>

Orte innerhalb von Personennamen

Bei zusammengesetzten Personennamen, bei denen es klar ist, dass es sich beim «von NN» um einen Nachnamen und nicht um eine Ortsbezeichnung handelt, wird der ganze Personenname mit <persName> umfasst.

Orte innerhalb von Personennamen werden nur ausgezeichnet, wenn nicht sicher ist, ob es sich um einen Nachnamen oder eine Herkunftsbezeichnung handelt. Im Mittelalter sind die Nachnamen oftmals noch nicht ausgebildet und die Zuordnung ist unsicher.

Beispiel:
<persName>Hans Ulrich von Ems</placeName> vs.
<persName>Hans von <placeName>Gümmlingen</placeName></persName>

Unsichere Zuordnung von Personen

Wenn aus einem Text nicht hervorgeht, ob es sich z. B. um Wilhelm V. (1434, 1439) oder Wilhelm VIII. (1462, 1483) handelt, dann wird eine sachkritische Fussnote <note> gesetzt, in der beide Personen namentlich genannt werden. Die beiden Personen können nun separat ausgezeichnet und in die Personendatenbank aufgenommen werden.

Wenn Personen gleichen Namens und/oder Vornamens vorkommen – z. B. Vater und Sohn/Söhne –, wird eine Identität nur bei grosser Wahrscheinlichkeit angenommen. Hauptkriterien für die Identität sind Seltenheit der Namen oder Vornamen, übereinstimmende Zusatznamen, zeitliche Nähe, Kongruenz von Beruf/Amt/Funktion und Wohn-/Herkunftsort, wobei jeweils nicht alle Kriterien zutreffen müssen. In Zweifelsfällen erfolgt eine entsprechende Bemerkung in der Personendatenbank oder die Personen werden einzeln aufgenommen. Daraus folgt, dass einzeln aufgeführte Personen mit gleichem Familien- und Vornamen in der Personendatenbank identisch sein können, obwohl sie separat aufgeführt sind. Eingehendere Forschungen würden hier möglicherweise zu Berichtigungen führen.

Datenbankerfassung

Die Personen- und Familiennamen sind unter der heute gebräuchlichen Schreibweise gemäss HLS, HBLS und dem «Familiennamenbuch der Schweiz» aufgeführt. Namen, die sich dort nicht zuordnen lassen, werden von den Bearbeitenden standardisiert. Das Fehlen eines Familiennamens oder eines Vornamens wird mit der Abkürzung «NN» («Nomen nominandum») angegeben. Verkürzte Vornamen wie «Jörg» oder «Trina» werden in der Regel zu gebräuchlichen Vornamen («Georg» bzw. «Katharina») normalisiert; Ausnahmen bilden Kürzel, deren Normalisierung sich nicht aus den sprachwissenschaftlichen Hilfsmitteln erschliessen lässt.

Wenn bei einer Ehefrau der Ledigenname und der vom Ehemann übernommene Familienname bekannt sind, wird sie unter beiden verzeichnet.

Angehörige geistlicher Institutionen wie Bischöfe, Äbte, Mönche etc. werden, falls bekannt, nicht nur unter ihrem Familiennamen, sondern auch unter der entsprechenden Institution aufgeführt. Diese Institutionen erscheinen immer in normalisierter Form, ebenso Familiennamen von Adligen, bei denen nur der Vorname erwähnt wird, der Familienname allerdings bekannt ist.

Heilige und biblische Gestalten, in der Regel nur mit den Vornamen überliefert, werden unter diesem verzeichnet.

Adlige Dynastien (Grafen, niedrige Adlige) werden gemäss bisherigen Editionseinheiten oder zuverlässigen Genealogien nummeriert. In Zweifelsfällen wird auf eine Nummerierung verzichtet.

Die bei Personen und Familien angefügte Jahreszahl gibt die erste Erwähnung an; teilweise folgt auch die Letzterwähnung. Um die Identifikation zu erleichtern, werden v. a. bei bekannteren Personen die Lebensdaten gemäss genealogischen Standardwerken und Lexika angegeben. Falls möglich werden Personen mit Normdaten (GND, HLS etc.) versehen und mit metagrid.ch verlinkt.

Die Einträge zu Berufen, Ämtern und Funktionen sowie zu Wirkungsorten beziehen sich auf die Angaben in den edierten Quellen, ebenso die Zusatzinformationen zu verwandtschaftlichen Beziehungen.